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Skitouren - Nische voller Chancen

Skitouren in unterschiedlichen Ausprägungsformen erfreuen sich seit Jahren immer größerer Beliebtheit. Eine Chance für attraktive Zusatzangebote in Schneedestinationen, aber auch für die spezifische Profilierung einer Destination bzw. einzelner Teilregionen. Neben den natürlichen Ressourcen ist die richtige Angebotsgestaltung auch hier erfolgsentscheidend, wobei Information, Sicherheit und Besucherlenkung einen besonderen Stellenwert einnehmen.

Entwicklung zum Breitensport

Skitourengehen hat Tradition, blieb aber lange Zeit einer relativ kleinen Gruppe von sportbegeisterten Naturliebhabern vorbehalten. Aus mehreren Gründen werden Skitouren immer beliebter und der Kreis der Aktiven immer größer. Skibergsteigen ist auch Leistungssport mit Wettkämpfen in nahezu allen Alpenländern. Skitourengeher sind grundsätzlich naturaffine, gesundheitsbewusste Ausdauersportler, die sich in Anlehnung an ihr Können und ihre Erfahrung in der Natur zu bewegen. Der Kreis der Skitourengeher ist aber kein monolithischer Block, sondern in sich überaus differenziert: Das Spektrum reicht vom Freeriden über das klassische Skibergsteigen bis hin zum Aufstieg entlang einer präparierten Skipiste. Das beachtliche Segment der Skitourengeher ist für Schneedestinationen interessant, aber auch für die Outdoor-Sport-Industrie, die voll auf diese Zielgruppe setzt. Die Freude am winterlichen Ausdauertraining, verbunden mit Skifahren, Naturgenuss und geselliger Einkehr in Hütten spornt etwa 600.000 Österreicherinnen und Österreicher an, dieser faszinierenden Sportart nachzugehen.

Risikofreudige Draufgänger?

Ähnlich wie bei anderen Outdoor-Sportarten ist auch hier der Sicherheitsaspekt vorrangig, liegt es doch im Interesse aller Beteiligten, den Sport mit Genuss auszuüben und die damit verbundenen Risiken zu minimieren bzw. ganz zu vermeiden. Im Wechselspiel zwischen den Ansprüchen der Skitourengeher und den Bemühungen der Anbieter wird heute hinsichtlich Ausrüstung und Sicherheitstechnik ein hohes Niveau erreicht. Neben Lawinenrucksäcken, Lawinenpiepsern, etc. tragen insbesondere auch die individuelle Erfahrung, gepaart mit aktuellen Informationen über Wetter, Lawinensituation, etc. maßgeblich zur Erhöhung der Sicherheit bei Skitouren bei.

Anforderungen an Destinationen

In Abhängigkeit von den natürlichen Gegebenheiten (z.B. Zahl und Qualität der Routen) und dem sonstigen Wintersportangebot kann sich eine Destination primär als Skitourendestination profilieren oder Skitouren als Zusatzangebot in ihr Portfolio aufnehmen, um die Bedürfnisse des multioptionalen Gastes abzudecken. Destinationen sollten unabhängig vom Stellenwert, den sie den Skitouren in ihrem Angebotsspektrum beimessen, alle relevanten Bedürfnisse der Zielgruppe im Auge haben, wie z.B.:

  • Zeiteffizienz: optimale Nutzung der Urlaubszeit (z.B. Hinweise, welche Routen wann im Winter möglich sind).
  • Bequemlichkeit: einfacher Zugang zu den Routen, Parkplätze, Ausrüstungsverleih, Ausstattung der Betriebe.
  • Information: Routenbeschreibungen on- und offline, Beschilderung, Ernährungsberatung.
  • Sicherheit: Information, Lawinenkurse, Kontrollpunkte zum Gerätetest an Startpunkten.

Im Zusammenhang damit und mit Rücksicht auf andere Interessenbereiche wie Jagd oder Forst ist auch die Besucherlenkung ein wichtiges Thema. So werden z.B. mit der gezielten Anlage von Parkplätzen und mit Empfehlungen für Startpunkte und Routenführungen die Interessen mehrerer direkt und indirekt Beteiligter abgedeckt. Als Best-Practice Beispiel kann dazu die Tourismusregion Kitzbühler Alpen genannt werden: Der Schutz des Waldes sowie der Wildtiere ist der Region ein großes Anliegen, welches ihrerseits vom Woipertouringer unterstützt wird. Dieses Fabelwesen, bestehend aus einer Mischung zwischen Gams und Reh, wacht über die Natur des Brixentales. Er zeigt sich auf Hinweisschildern, in Zeitungen oder Broschüren und erbittet aktive Wintersportler um die Einhaltung seiner Vorschläge.

Zielgruppeninterne Kommunikation

Zur spezifischen Profilierung der Destination bietet sich auch die Durchführung von Veranstaltungen an, wie z.B. Skitourentage oder Wettkämpfe für Skibergsteiger. Auch lassen sich die Kommunikationsgewohnheiten von Affinity Groups und die Effekte der Selbstorganisation in den neuen Medien nutzen (Kommentare und Bilder auf Facebook, Videos auf YouTube, Blogs). Das kommt z.B. dem Bedürfnis nach brandaktueller Information oder nach effizienter Nutzung der Urlaubszeit entgegen.

Weiter anhaltender Boom

Skitouren im freien Gelände, aber auch in Bergbahn- und Skipistennähe, finden immer mehr Anhänger und es ist davon auszugehen, dass die Entwicklung im Wechselspiel von Gästeinteressen, Angebotsgestaltung der Schneedestinationen und Produktentwicklung der Sportausrüster weiter anhält. Schneedestinationen sind daher gut beraten, dem Segment der Skitourengeher entsprechende Aufmerksamkeit zu widmen, sei es zur Abrundung der Angebotspalette für den multioptionalen Wintersportgast oder als Weg zur spezifischen Profilierung. Beispiele zeigen, dass in Destinationen mit geeigneten natürlichen Voraussetzungen auch die vornehmliche Profilierung als Skitourendestination eine wirtschaftliche Chance bietet, wobei jedoch davon auszugehen ist, dass die Gesamtnachfrage nach Skitouren auch auf lange Sicht nicht jene Dimension erreichen wird, wie sie der Pistenskilauf einnimmt.


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