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Kunst im Gebirge

Im Westen Österreichs sorgen aktuell zwei Kunstprojekte für Aufsehen. Im Ansatz gänzlich unterschiedlich, beschäftigen sich beide mit dem Menschen im Gebirge: zum einen die Landschaftsinstallation Horizon Field des Kunsthauses Bregenz, zum anderen das Fotoprojekt sight-seeing der Tirol Werbung. Was es damit auf sich hat und was diese beiden Projekte mit der Tourismus- und Freizeitwirtschaft zu tun haben? Nun, einiges!

Schauplatz Vorarlberg

Hundert lebensgroße Abgüsse eines menschlichen Körpers stehen regungslos auf einer horizontalen Linie von 2039 Metern über dem Meer. Verteilt auf über 150 Quadratkilometer bilden sie die größte Landschaftsinstallation, die es bisher in Österreich gegeben hat. In Zusammenarbeit mit dem britischen Künstler Antony Gormley präsentiert das Kunsthaus Bregenz die menschliche Figur in einem Bereich zwischen intensiv genutztem Kulturraum und wildem Naturraum. In der Projektbeschreibung des Kunsthauses Bregenz wird Horizon Field als „kühner Versuch, Kunst und Natur in einen Zustand der Empathie zu überführen“ beschrieben, getrieben von der „Vision, in einem Großversuch Kunst und Kultur als integralen Teil der Natur zu begreifen und damit ein neues Bewusstsein über unsere Rolle als kulturelle Wesen zu fördern.“ Soweit die künstlerische Perspektive. Otto Normalbürger staunt beim Wandern und Schifahren über die großen Figuren in der beeindruckenden Landschaft, die Presse berichtet und der kunstsinnige Nachbar bucht das Paket „Kunst in den Bergen“ bei Bregenzerwald oder Bodensee Vorarlberg Tourismus. Hut ab, Vorarlberg! Horizon Fields ist ein weiterer Meilenstein auf dem spannenden Weg dieses Bundeslandes, das sich eine Spitzenposition im Bereich Kunst & Kultur auf seine Fahnen geschrieben hat.

Schauplatz Tirol

Im Auftrag der Tirol Werbung und unter der Leitung des Bildtheoretikers Wolfgang Scheppe schwärmen sieben internationale Landschaftsfotografen aus, um sich im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild zu machen. Der Auftrag lautet nicht, dezidiert neue Werbefotos zu produzieren oder eine thematische Reportage zu machen, sondern „mit einem klaren Blick neue Einsichten“ zu vermitteln. Die Bilder sollen in zeitgemäßer Form über die Region erzählen. Die Fotografen bekommen kein ausführliches Briefing, sondern den Auftrag, das Land im Gebirge aus Ihrer Sicht wiederzugeben - authentisch und ohne den Druck, das perfekte Werbefoto abliefern zu müssen. Ein Risiko für die Landestourismusorganisation? Natürlich auch, denn wie überall lassen sich im Land Tirol Bilder finden, die nicht unbedingt jenen Motiven entsprechen, nach denen der klassische Tirol-Urlauber lechzt. Offenbar hat sich das Projekt jedoch gelohnt, denn im Februar dieses Jahres präsentierte die Tirol Werbung die Ausstellung „sight-seeing“ im BTV Stadtforum in Innsbruck, die dort bis Mitte März zu sehen war und anschließend als Wanderausstellung auf Reisen gehen wird. Zudem ist ein Bildband im Hantje Cantz Verlag erschienen, dessen optische Tirol-Inhalte durch Essays von Gero Günther, Walter Klier und Wolfgang Scheppe abgerundet werden.

Fazit

Das Fazit des obersten Tirol Werbers Josef Margreiter kann durchaus auf das Tiroler und das Vorarlberger Kunstprojekt angewandt werden: „Das vorliegende Projekt […] offenbart dem Betrachter ungewohnte Perspektiven. Und es ist eine Chance, […] dem Land im Gebirge in neuen Einblicken neu zu begegnen.“

21. März 2011


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