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Eine Frage der Perspektive

Wie gut der Tourismus hierzulande eigentlich aufgestellt ist, wird einem meist erst durch einen Perspektivenwechsel bzw. durch Vergleichsbeispiele bewusst, bei denen dies nicht in ähnlicher Form der Fall ist. Selbstverständlich gibt es auch bei uns dringenden Verbesserungsbedarf in einigen Bereichen und natürlich ist die neue österreichische Tourismusstrategie, an der derzeit unter Federführung des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend gearbeitet wird, unverzichtbar.

Wettbewerbsvorteile der österreichischen Destinationen

Doch was die grundsätzliche Organisation des Tourismus betrifft, die Strukturen des Destinationsmanagements, die Vernetzungen, die Möglichkeiten der Finanzierung und damit auch der politische Stellenwert des Tourismus, so kann man zweifellos von Wettbewerbsvorteilen sprechen, die wir besitzen und die es unbedingt zu halten und auszubauen gilt. Als ich kürzlich eingeladen war, die österreichische Tourismusstruktur und das Tiroler Destinationsmanagement in einer tschechischen Stadt vorzustellen, konnte ich mir das wieder einmal selbst vor Augen führen.

Staunen bei tschechischen Touristikern

Auch auf der Seite der DiskussionsteilnehmerInnen gab es einige Aha-Erlebnisse. Der Destinationsgedanke, und damit die Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg, ist in der Tschechischen Republik noch wenig ausgeprägt. Meist fehlt überhaupt eine eigenständige Tourismusorganisation und wenn vorhanden, so fehlen die Mitteln, um die zugeteilten Aufgaben effektiv wahrnehmen zu können.

Schlüsselfaktor Finanzierungsstruktur

Damit bin ich schon beim zweiten großen Vorteil, den uns die tschechischen Nachbarn attestieren: Die Möglichkeiten zur Finanzierung der Tourismusorganisationen. Denn über die niedrigen Kurabgaben und Ortstaxen wird dort nicht genügend Geld lukriert, sodass nach den Ausgaben für Veranstaltungen, Infrastruktur und Infobüro für Marketing und Vertrieb fast nichts mehr übrig bleibt. Freiwillige Mitgliedschaft in Tourismusvereinen ist selten, eine gesetzliche Regelung zu Pflichtbeiträgen aller Unternehmen wie in Tirol überhaupt nicht vorstellbar. Dabei gibt es auch zahlreiche Parallelen zwischen dem tschechischen und dem österreichischen Tourismus. Bei den Rahmenbedingungen besteht hier wie dort Handlungsbedarf, wenn auch auf unterschiedlichem Niveau und in unterschiedlicher Form und Intensität.

18. Jänner 2010


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