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Die Logik des Erfolgs von Destinationen

Gene sind Erbanlagen und Genetik ist die Lehre von der Vererbung. Der Begriff "Erfolgsgen" mag in Verbindung mit dem Destinationsthema ein  „Hingucker“ sein, ob er aber passend sind, ist eine andere Frage. Und zwar deshalb, weil das, was die Destinationen erfolgreich macht, in einem ständigen Prozess (Destination als lernende Organisation!) immer wieder hart erarbeitet werden muss und nicht einfach geerbt oder vererbt werden kann. Es gibt genügend Beispiele, wo vormals erfolgreiche Destinationen ihre Position verspielt haben - von Vererbung keine Spur! Die Formulierung „Die Logik des Erfolges von Destinationen“ erschiene mit treffender, um den nicht gerade schillernden Begriff „Erfolgsfaktor“ einmal beiseite zu lassen.

Die Auflistung der Gene einer gesunden Destination enthält primär solche, die von den Akteuren in der Destination unmittelbar beeinflusst werden können. Daneben gibt es aber weitere Erfolgsfaktoren, die zwar nicht direkt beeinflusst, aber zumindest geschickt genutzt werden können. Zwei möchte ich hier anführen.

Da ist zunächst die Landschaft, auch wenn durch aufwändige Infrastruktureinrichtungen so mancher Mangel der Natur wettgemacht werden kann. Aber für eine Wintersportdestination sind nun einmal eine schiefe Ebene und eine entsprechende Höhenlage unabdingbar, und ohne Strand und Wasser ist es schwer, einen Badeurlaub anzupreisen.

Ein weiterer Faktor ist die verkehrsgeographische Lage: Vorteilhaft sind zum einen eine ideale Reisedistanz (entfernungsmäßig und vor allem zeitlich) zu den großen städtischen Ballungsräumen, und zum anderen eine gewisse Distanz zu den nächsten zentralen Siedlungen, die in ausreichender Zahl alternative Arbeitsplätze zum Tourismus anbieten.

Was die Vielfalt anbelangt, so wird sie sicher viel zu oft beschönigt. Aber sie ist in sehr vielen Destinationen Faktum und somit nicht wegzuleugnen, insbesondere dort nicht, wo durch die Fusion von Tourismusverbänden große und aus einer Hand zu managende räumliche Einheiten entstanden sind. Zahlreiche Beispiele belegen, dass mit Vielfalt touristisch geschickt umgegangen werden kann. Auf der anderen Seite wird nicht selten - auch in kleinräumigen Gebilden - das Profil zwar klar formuliert, erfolgreich kommuniziert und mit passenden Produkten hinterlegt, im Endeffekt aber doch jeder Gast genommen, er einem in die Quere kommt.

Hier noch zwei Überlegungen zum Menschen in der Destination. Der erste Aspekt betrifft die Kontinuität entlang des „roten Fadens“. Er kann noch ergänzt bzw. präzisiert werden durch die Kontinuität im personellen Bereich, was z.B. für die Mitarbeitenden in der Destinationsorganisation ebenso gilt wie für die Führungskräfte und die Funktionäre. Der zweite Aspekt gilt der Pflege des Nachwuchses. Die sollte in einem „guten Unternehmen“ per Definitionem eigentlich selbstverständlich sein, was aber bei weitem nicht immer der Fall ist. Das wird einem erst richtig bewusst, wenn man hinter die Kulissen mancher (einst oder auch noch immer) als erfolgreich geltender Destination schaut.


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