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Aufgabenverteilung in Destinationen

Persönlichkeiten, die in Tourismusorganisationen an der Front stehen, brauchen neben touristischem Fachwissen vor allem Führungs- und Managementqualitäten. Für spezifische Aufgabenfelder wie Produkt- und Angebotsentwicklung, Marketing u. a. können und sollen im Sinne einer professionellen Arbeitsteilung innerhalb der Organisation Spezialisten zur Verfügung stehen.

Mindestgröße erforderlich

Adäquate Aufgabenteilung und effizienter Einsatz personeller und finanzieller Ressourcen setzen Tourismusorganisationen voraus, die eine entsprechende Größe und Finanzkraft besitzen. Viele Tourismusverbände bzw. „Destinationen“ sind aber immer noch viel zu klein, um diesen Anforderungen auch nur einigermaßen gerecht werden zu können. Das gilt selbst für Tirol, wo trotz der Fusionierungswelle in den vergangenen Jahren nach wie vor Einheiten bestehen, die zu schwach sind, um am Markt erfolgreich agieren zu können.

Abstimmungsbedarf zwischen Destinations- und Ortsebene

Neben der zweifellos dringenden Diskussion um die klare Aufgabenverteilung zwischen der Bundes-, Landes- und Regionsebene darf nicht übersehen werden, dass in viel zu vielen Fällen bei der Aufgabenverteilung zwischen der Regions- und der Ortsebene enormer Handlungsbedarf besteht. Zahlreiche Destinationsorganisationen haben nach wie vor kein Durchgriffsrecht auf die Ortsebene, was z.B. die systematische Produktentwicklung extrem erschwert und was nicht zuletzt auch dazu führt, dass selbst kleine Orte wider besseres Wissen Werbemittel und andere Dinge produzieren, die kein Mensch braucht. Hier ist noch viel zu tun!

Insbesondere sind die Destinationsorganisationen zu stärken und mit den erforderlichen Kompetenzen und Mitteln auszustatten. Dabei auf Problemlösungen von unten und auf basisdemokratische Prozesse zu warten heißt Vogel-Strauß-Politik zu betreiben. Denn quer durch die Alpen zeigt die Erfahrung, dass für die Bildung größerer und zukunftsfähiger Destinationen mehr als nur sanfter Druck von oben notwendig ist.

Ständige Reflexion und Weiterentwicklung

Die Bildung von Destinationen mit all den damit verbundenen Aufgaben ist keine einmalige Geschichte. Destinationen bedürfen einer ständigen Weiterentwicklung, wobei Bisheriges kritisch hinterfragt und mit Blick auf die sich ändernden Rahmenbedingungen permanent neu gestaltet werden muss. Daher wird es immer wieder erforderlich sein, die Gewichtung von Kompetenzen in Destinationsorganisationen und die Aufgabenverteilung zwischen den einzelnen Ebenen nachzujustieren. Die Überarbeitung der österreichischen Tourismusstrategie kann als Anlass dienen, über diese Fragen nachzudenken und auch dazu Perspektiven für das neue Tourismus-Jahrzehnt aufzuzeigen.

4. Dezember 2009


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